Montag, 20. Februar 2012

YANGON (Myanmar) Februar 2012

Februar 2012, endlich sitzte ich in der Fokker-100 der Air Bagan und fliege von Chiang Mai (Thailand) nach Yangon (Myanmar). Der kurzweilige 45 Minuten Flug über den wilden Dschungel von Birma ist schnell hinter sich gebracht.
Die Abendsonne in der Ferne läßt alles etwas diesig erscheinen und die Palmen und großen Bäume erscheinen wie eine Silhouette. Der Landeanflug zur ehemaligen Hauptstadt ist nicht spektakulär. Eher Routine ohne Auffälligkeiten. Auch Myanmar ist in der großen Welt scheinbar angekommen. Fast schon demokratisch doch das Militär regiert noch mit.






Am Airport gibt es keine Hotel-Assosiation Vermittlung. Also raus ins Getümmel und vom Taxler abschleppen lassen. Schon am Taxlerstand sind die roten Flecken am Boden unübersehbar. Betel-Spucke, und das nicht zu knapp.
Im Taxi, eher eine Schrottkiste es scheppert und kleppert, wird der Fahrpreis auf $ 10,- fixiert. Dafür werde ich vom Airport ca 20 km in die Downtown (wenn es sowas übrhaupt in Yangon gibt) in ein Hotel gefahren.
Der Komfort in dem Taxi beschränkt sich auf eine durchgesessene Rücksitzbank, offene Fenster als "Aircon", fast schon blinde Frontscheibe die mit Steinschlag und Risse durchzogen ist. Es wundert mich schon dass die Windschutzscheibe noch nicht geborsten ist. Ein Schlagloch jagt das andere und jedesmal setzt das Taxi auf. Die Stossdämpfer, wenn überhaupt noch welche an diesem Vehikel sind, haben ihren Dienst schon lange aufgegeben.


Wir fahren in das erste Hotel ein. Nicht gerade Einladend. Da würde ich nicht einmal meine ärgsten Feinde einquartieren, wenn es welche gaebe. Ein Room mit gerade mal 7,2 m² inklusive Toilette. Die Dusche ist ein Schlauch und total verdreckt.
Also Abfahrt zum nächsten. Der Taxler mit seinem Pidgin-English (2 mal sind die Briten über Birma als Kolonialherren hergefallen) erklärt mir dass zur Zeit High-Season ist und die guten bis sehr guten Hotels fully-booked sind. Na das will sehen.
Im Traders, Parkroyal, Parkview und Chatrium alles ausgebucht. Im nachhinein feststellend ist die Zimmerverfügbarkeit in Yangon, gemessen am Touristenaufkommen in einem Mißverhältnis 2 Touris 1 Room.
Na dann mal eine oder gleich zwei Kategorien nach unten gehen. Nochmal 3 Hotels gecheckt mit dem gleichen Ergebnis. Selbst im Stundenhotel mit muffigen und moderigen Geruch  und lautem Gestoehne ist kein Zimmer mehr frei.



Der Taxler schwenkt nach 2 Stunden in ein Hotel ein das nicht mehr so direkt im Zetrum ist. Der Versuch gelingt und ich erobere ein Zimmer im "highest Floor with direct view to Shwe-Dagon-Pagode". Das stimmt, doch die Kategorie ist auch mies. Zimmer mit King-Size-Bed, durchgerammelte Matratze, einfaches spartanisches Bad. Na gut, es ist auch bereits 21.30 h.
Der Blick auf die ca. 400 Meter in Luftlinie entfernte berühmte Shwe-Dagon-Pagode ist spektakuär. Besonders in der Nacht wenn diese von allen Himelsrichtungen angestrahlt wird.
Die Hitze ist drückend, das Hemd stinkt nach Schweiß und der Hunger plagt mich. Kurzer Shower und ab in ein Restaurant. Weit gefehlt Reisender, in Myanmar klappen die Bürgersteige schon vor 21 Uhr hoch. Ich streune in den Gassen um mein Hotel herum und sehe ein anderes, sehr einladendes Hotel: "Clover-Hotel". Angefragt an der Rezeption begebe ich mich in den Top-Floor im 7. Stock. Ein sehr ansprechendes Lokal mit Rundumblick auf das nächtliche Yangon. Und geradeaus gesehen die hell erleuchtete Pagode. Schon beeindruckend.
Ich ordere etwas Gemüse, Tofu und das lokale Myanmar-Beer. Der Reis verkocht, der Tofu schlotzig und das Gemüse so lala besänftige ich meinen Hunger. Das hätte ich jetzt nicht erwartet dass das Essen so einfach ist.

Ab in die Heia und morgen ist eine neuer Tag mit neuem Glück.

 

Etwas gerädert von der Nacht mit pünktlichem Weckruf von Hahn, Affen und Vögel mache ich mich bereit für einen Ausflug in die City. Der Stadtplan gibt mir Orientierungshilfe. Erst mal in das 5*Sterne Chatrium Hotel und zur Toilette gehen. Dann gleich dort Frühstücken. Hmmmm... ist auch recht einfach gehalten das Essen hier. Also keine 5* Wert.

Rein ins Taxi, schon wieder ein fahrender Schrothaufen" und ab in "the heart of the city".Tja was soll ich da im Nachhinein sagen??? Es ist schon sehr gewöhnungsbedürftig hier. Straßen in schlechtestem Zustand. Menschen leben hier auf der Straße da Wohnraum eng und ärmlich ist. Sitzend auf viel zu kleinen Plastikstühlen an Hawkerständen. Die Häuser abgewohnt und in schlechtestem Zustand. Viel kaputter Leerstand in der Stadt und mit hohen unüberwindlichen Zäunen gesichert. Nichts ist gepflegt oder wird hergerichtet.
Es fahren jedemenge Taxis, eher Schrottautos, auf der Suche nach Fahrgästen. Die Busse vollkommen überfüllt. Die kennen eine urbane Infrastruktur noch nicht. Da werden noch Jahrzehnte ins Land gehen müssen bis wir Westler unseren Standard erleben dürfen.
Mein erster Weg ist in das National-Museum. Geschichte ist wichtig um das Leben hier vestehen zu können. Uffff... was der Guide mir alles erzählt, und scheinbar glaubt er das auch selber noch. Die Militärherrschaft der letzten Jahrzehnte hat ihre Spuren tief eingegraben.
Enttäuscht vom Museum besuche ich die Sule-Pagode und das alte Parlamentsgebäude. Viel Gold und Prunk. Und das Volk kommt auf dem Zahnfleisch daher. Keinerlei Infrastruktur, keinerlei Herstellerbetriebe und keine Mittelschicht. Nur die wenigen Reichen und sehr viel Armut.


Jetzt am Nachmittag gegen 15 Uhr zahle ich am Eingang zur Shwe-Dagon-Pagode meinen Obolus und steige die Treppen empor. Es sind auch Rolltreppen bis zum Top vorhanden. Ich nehme den Weg per Fußes entgegen. Oben angekommen blendet mich die viele Goldfarbe. Die Pagode wird aufwändig herausgeputzt da vom 23. Feb bis 6. März 2012 die 2600 Jahre alte Pagode feierlich gewürdigt wird. Es werden dazu viele Gäste und Besucher erwartet. Ich frage mich wo die alle unterkommen?

Die Pagode hat eine Gesamthöhe von mehr als 100 Meter und ca 120 Meter Bodendurchmesser. An den vielen Tempeln und Bodhibäume lassen sich die Gläubigen dort zu Gebeten nieder.

  

Es dauert gut eine Stunde bis ich die Pagode umlaufen habe. Hier und dort verweilen. Gespräche führen mit (Abschlepper)-Guides, Mönchen, Japanerinnen die immerzu kichern. 


Müde vom laufen, schauen und Taxi fahren mache ich eine Pause im Hotel und ruhe mich für den Abend aus. Heute mal schauen wo eine Party steigt.

Gegen 19.30 Uhr lasse ich mich via Taxi zum Trader-Hotel fahren um etwas besseres Essen zu geniesen. Birma-Style ist einfaches Essen mit viel Chilli. Mehr nicht. Das Hotel bietet ein Abendbuffet für $ 24,- an. Das ist in Ordnung. das Thema ist Seafood. Schmeckt auch hier im 5* sehr einfach. Ohne besondere Haute Cuisine. 
Den Bauch vollgemacht dann die Party in Yangon gesucht. Und nicht gefunden. Hier ist ab 21 Uhr nix mehr los. Nicht einmal der nixige Taxler weiß was, und die sind bekanntlich die Waschweiber und Abschlepper in der Stadt. Habe auch extra $ 150,- in kleinen Scheinen dabei um diese auch bereitwillig auszugeben. Nichts!!!
Tja, da komme ich gegen 23.54 Uhr in mein Hotel zurück. Enttäuscht dass die Stadt sich noch nicht entwickelt hat. Keine Grauzone für Touris wie mich die Geld ausgeben wollen.

Da schlaf ich erst mal drüber. Gut Nacht.


Am nächsten Morgen die gleiche Prozedur. 6.11 Uhr Hahn, Affen, Vögel, frühstücken im Parkview. Dannach Taxler schickanieren indem ich mich kreuz-und-quer durch die City fahren lasse. Abends nochmal Essen im 5*Haus.
Doch diesen Nachmittag hatte ich der Myanmar-Air einen Besuch abgestattet und meinen Rückflug nach Bangkok vorgezogen. Um einen Tag. Irgendwie fühle ich mich hier in Yangon nicht wohl. Es gbt nicht zu sehen, zu erleben, keine Partys.
Also flux am nächsten Tag ab an den Airport und noch einen Tag und eine Nacht in Bangkok verbringen.



Myanmar ist sicherlich ein schönes Land mit vielen hunderten wenn nicht sogar abertausende von Pagoden. Do so ein Scheinheiliger bin ich auch nicht und will nicht jede persönlich besucht haben. Die Menschen hier sind auch verunsichert da das Militär erst vor kurzem ein Stück Machtpolitik abgab. Demokatie entsteht auch nicht von heute auf morgen. Auch hat das Land eine immense Größe. Yangon etwa in der Mitte. Dann die noch ca. 1500 km in den Norden hoch wo es weit nach China hineinreicht. Und auch ca. 1200 km von Yangon in den Süden, ein langer Schweif am Golf von Bengalen hinab.
Heute nehme ich mir jedenfalls auch vor dass ich nochmal wiederkomme. So in 10 oder 13 Jahren. Wenn alles etwas gefestigt und sich "Leben" entwickelt hat.
Bis dahin sage ich Ming-sala-ba (Auf Wiedersehen).








2 Kommentare:

  1. es ist spürbar....das es der größte Pilgerort der Buddhisten ist...ich frage mich wie riecht es dort ...ich liebe sehr den Geruch von Weihrauch es soll dort den besten Weihrauch der Welt geben ....gelbs Gold mit einem einzigartigen Geruch es kommt von der Weihrauchzeder.....riechst Du es? wünsche Dir :Mingalabah ,Shisubeh :)

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